O E L K E R

Mensch & Mythos

December 21. 2025 | English below

Status quo: 20 von 25 Modulen

TOPIA naht sich mit der Abrundung der letzten fünf Module dem Ende zu und erscheint dann als 7,50 x 7,50 Meter große Gesamtkomposition.

Um den Bogen von Mensch zum Mythos zu spannen, beginne ich den vorausschauenden Rückblick mit meinem Schützen in Sonne, Neptun, Mondknoten und Aszendent. Seines Zeichens neigt der Schütze gerne mal zur Übertreibung – oberflächlich betrachtet. Jedoch treibt er mich zu steter Expansion, Forschung und dem Ergründen der Wahrheit mit dem Blick auf das Paradoxe. Denn sobald etwas paradox erscheint, erkenne ich darin die Nähe zur tieferen Wahrheit – je ambivalenter also etwas erscheint, desto interessierter bin ich mitunter – doch langfristig – und da warne ich gerne vor – gehe ich der Sache auf den Grund, und das sehr detailliert. So ist die Welt an sich paradox genug, dass TOPIA als Landkarte für mich eine logische Folge ist, das sich im Programm von 25 Farben Stockholm entfaltet.

Wie ist es denn nun tatsächlich, sich in einer sich ständig verändernden Welt zu bewegen und zu finden – vorausgesetzt, man will das überhaupt? Verschiedene Archetypen stehen zur Wahl – auf dem Weg zu sich selbst – und ich wählte damals den Bogenschützen, das Doppelwesen, zugleich tierisch wie göttlich, Trieb und Geist, Körperlichkeit und Erkenntnis, also schlichtweg die Malerei. Während die meisten Kinder um mich herum scheinbar sozialisiert waren, bewegte ich mich forsch und frei, reizte die Grenzen aus, auch auf die Gefahr hin, dass Ohrfeigen und dergleichen folgten. Zu wichtig erschien es mir, die Fülle irgendwie in Form zu bringen, also identifizierte ich mich mit Robin Hood, Odysseus und jenen Helden wie Jason, der das goldene Vlies fand – nebenbei ein Schüler von Chiron selbst – oder jenen, die sich auf die Suche nach dem heiligen Gral machten. „Sein oder nicht sein“ musste ich auf meine Weise verstehen lernen und so begab ich mich auf meine Reise.

Ich schüttelte die Kleidchen direkt ab, trug Schottenmuster, Latz- und Lederhosen und gab mich als Mädchen nur ungern zu erkennen, denn schützen wollte ich mich ja selbst. Glücklicherweise gab es allerdings immer mal wieder behutsame Menschen um mich herum, die mich sein ließen und mir warmes Herz und Speisen boten. Dem Gral also auf der Spur, wohlwissend, dass es im Innern zu finden ist, brauchte es den Spiegel, also malte ich, forschte ich und wechselte immer mal wieder vom Gegenstand zur Abstraktion. Vom androgynen Mädchen mit viel Sport, Training, Malerei und Übung dann langsam ins Kleid in die Welt mit 1000 Hasen bis hin zum Hermaphroditen und ins Selbst – nun mit Blick bald auf die gesamte innere Welt – zumindest als Karte. In den kommenden Wochen und ja auch über die Feiertage male ich noch fünf Module, dann ist es getan: 25 Fragmente als Gesamtkomposition.

Man & Myth

Status quo: 20/25 modules

 TOPIA is approaching completion, as the last five modules are now rounding off the work, which will eventually appear as a 7.50 x 7.50 metre overall composition.

To span the arc from man to myth, this forward-looking retrospective begins with my Sagittarius in Sun, Neptune, lunar node and ascendant. Sagittarius tends to exaggerate – at least on the surface – yet it drives me towards constant expansion, exploration and the search for truth, with a steady eye on the paradoxical. Whenever something appears paradoxical, it feels close to a deeper truth; the more ambivalent something seems, the more interested I become – and in the long run, I will, and here I gladly give fair warning, get to the bottom of things, in great detail. In a world that is already paradoxical enough, TOPIA has become a logical consequence for me: a map unfolding through the programme of 25 Colours Stockholm.

What does it really mean to move and to find oneself in a world in constant change – assuming one even wants that? Different archetypes are available on the way to oneself, and back then I chose the archer: the double being, both animal and divine, instinct and spirit, body and insight – in other words, simply painting. While most children around me seemed to be socialised, I moved boldly and freely, testing boundaries, even at the risk of slaps and similar consequences. It felt too important to somehow give form to the abundance I sensed, so I identified with Robin Hood, Odysseus and those heroes like Jason, who found the Golden Fleece – a student of Chiron, by the way – or all those who set out in search of the Holy Grail. “To be or not to be” was something I had to understand in my own way, and so I set out on my journey.

I shook off the little dresses early, wore tartan, dungarees and leather trousers, and was reluctant to present myself as a girl – after all, I wanted to protect myself. Fortunately, there were, again and again, gentle people around me who allowed me to be who I was and offered me warm hearts and meals. On the trail of the Grail, knowing that it is to be found within, I needed the mirror, so I painted, I researched, and I moved back and forth between figuration and abstraction. From the androgynous girl with a lot of sport, training, painting and practice, I slowly stepped into dresses, into a world with 1,000 Hares, towards the hermaphrodite and into the self – now with an eye on the entire inner world, at least as a map. In the coming weeks, and yes, over the holidays as well, I will paint the final five modules; then it will be done: 25 fragments forming one overall composition.