Veracity Report N° 34

Begegnung & Gerechtigkeit

December 7. 2025 | English below

Wie lange und was genau gewinnen diejenigen, die wenig und fast nichts von sich geben, während die Fülle bei anderen kontinuierlich überfließt? (Tagessatz vom 03.12.2024)

Vor einem Jahr gab es sie schon, und was zuvor schon war, dehnt sich zielstrebig weiter aus:

Status quo von TOPIA sind 18 Module von 25.

Wenn man auf jemanden trifft, setzt es ein: Der Wechsel, der Austausch, die Konfrontation, das Hineingeben, das Annehmen wenn man denn selbst schon ist. Das Gegenüber und weniger der Gegner ist es, was die Fähigkeit inne haben kann, Spiegel zu sein. Manche gehören vielleicht doch schon in der Vergangenheit an, erinnern daran, dass man bereits gewachsen ist, andere bleiben für sich genommen einfach liebevoll sie selbst und wiederum ganz andere verwehren sich, gehen nicht ein, lassen die Dinge unberührt und dann mag es auch welche geben, die sich mit Händen und Füßen wehren, den anderen sein zu lassen.

Sich selbst gerecht zu werden, zu sein und zu bleiben, ist mit jeder echten Begegnung Neuausrichtung und gleichzeitig Festigung des eigenen Kerns. Ich frage mich, wie selbstverständlich dies im Grunde ist und betrachte heute wieder aufs Neue, wer denn die Menschen wirklich sind, denen ich mehrmals im Leben begegne. Anker für mich sind auch die Begegnungen, die lange nachwirken, weil sie mich herausfordern, während sie ebenfalls tragen.

Die Idee, man könne einfach für immer so „easy peasy“ sein, ohne dass Bewegung ins Spiel käme, ist quasi unmöglich. Und ja, der Zustand ist dennoch möglich, arbeitet man eben mit den Dingen, die auf einen einwirken. „Be water, my friend“ vom Schützekollegen Bruce Lee bekommt eine immer tiefer gehende Bedeutung, betrachtet man mal sein eigenes Sein mit den Menschen. Man kann auf eine ganz eigene Art und Weise zwischen Ab- und Zuneigung unterscheiden, ohne groß zu werten, worin ich mich in der Praxis der Malerei ja nun – wenn’s gut läuft – täglich übe, denn jedes einzelne Modul ist Neuland.
Ich begegne mir jedes Mal auf Neue. Ich knüpfe an, setze fort und das Bild gewinnt an Größe. Und ich bin selbst gespannt, wie es in seiner Gänze mir dann begegnet, wenn alle 25 Module zusammengesetzt erscheinen.

Encounter & Justice

How long and exactly what do those gain who give little and almost nothing of themselves, while abundance continuously overflows in others? (Daily quote from 03.12.2024)
They already existed a year ago, and what was there before purposefully expands further.

TOPIA status quo: 18 out of 25 modules.

When you meet someone, something sets in motion: change, exchange, confrontation, the giving of yourself, the receiving – provided you already have a sense of self. It is the counterpart, rather than the opponent, that holds the capacity to be a mirror. Some people may in fact already belong to the past, reminding you that you have grown; others simply remain lovingly themselves; and then there are those who refuse, who do not engage, who leave things untouched – and still others who resist with hands and feet when it comes to letting the other be.

Being fair to yourself – being and staying true to who you are – means that every genuine encounter is both a realignment and a consolidation of your core. I ask myself how self-evident this really is and look once again, today, at who the people truly are that I meet more than once in my life. Anchors, for me, are also those encounters that resonate for a long time because they challenge me and, at the same time, carry me.

The idea that one could simply be “easy peasy” forever, without movement coming into play, is practically impossible. And yet the state is possible if you work with what acts upon you. “Be water, my friend,” from fellow Sagittarius Bruce Lee, takes on ever deeper meaning when you look at your own being with other people. You can distinguish between aversion and affection in a very personal way, without heavy judgment – which is, in practice, what I train in painting every day when things go well, because every single module is uncharted territory.

Each time, I encounter myself anew. I pick up the thread, I carry on, and the painting grows in scale. And I am genuinely curious how it will face me in its entirety once all 25 modules appear assembled.